Ledrosee, Gardasee, Idrosee 2018

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Tagebuch einer zweiten Motorradreise an den Lago di Ledro vom 26.05. – 02.06.2018

Unser bewährtes Biker-Quartett hat wieder einmal den Ledrosee als Urlaubsziel auserkoren. Vor 2 Jahren waren wir schon einmal dort, sogar im selben Quartier, in Tiarno di Sotto im Haus Anita.

Warum noch einmal?

Ganz einfach: rund um den Gardasee gibt es absolut exzellente Motorradstrecken und so viel Sehenswertes, dass es schon mehrerer Besuche bedarf, um das alles zu erkunden. Zudem ist das Klima schon früh im Jahr sehr Biker freundlich und die italienische Küche … na ja, das weiß man ja.

Aber die Preise rund um den Gardasee sind in den letzten Jahren erheblich angestiegen. Wenn man also auf´s Geld gucken will, empfiehlt es sich, etwas abseits der Touristenströme ein Quartier zu suchen. Und wer auf Platz und Komfort nicht verzichten möchte, ist im Haus Anita mit seinen großzügigen Appartements bestens aufgehoben …


 

Samstag, 26.05.2018
Wir starten um 9:30 Uhr in Rodgau und nehmen die A 3 bis zum Biebelrieder Kreuz. Von dort aus wählen wir die A 7 bis Füssen / Reutte in Öster
reich. Bis hierher ertragen wir einen Stau nach dem anderen bei über 32° C. Wo es geht, schlängeln wir uns auch zwischen die Autolawinen durch, denn die Hitze ist in voller Motorradmontur kaum auszuhalten.

Auf der Brenner-Autobahn berappen wir stoisch die Maut in Höhe von 9,50 € je Moped – trotz Plakette! Fühlt sich an wie legitimiertes Raubrittertum für die kurze Strecke.

In Rovereto Süd zahlen wir beim Verlassen der Autobahn noch einmal Maut in Höhe von 12,80 € und wähnen uns schon bald am Ziel. Es sind von hier aus nur noch 40 km bis zu unserer Unterkunft, doch die haben es in sich. Ein Stau reicht dem nächsten die Hand. Und was auch noch Zeit benötigt, ist der Lebensmitteleinkauf – weil morgen ja Sonntag ist. Was wir bis jetzt nicht wissen: rund um den Gardasee haben die großen Supermärkte auch sonntags geöffnet. (Das werden wir dann erst morgen bemerken.)

Jedenfalls erreichen wir unser Quartier um 20:15 Uhr. Zum Glück liegt unser Wohnungsschlüssel unter die Fußmatte, so dass wir direkt abladen und zum Abendessen gehen können.

Da wir uns hier schon auskennen, wählen wir heute Abend unser Lieblings-Restaurant aus und laufen zur Pizzeria „Marina“ in der Via Roma 2, Tiarno di Sotto.

Alles rattert noch nach. Wir essen, trinken und quatschen, auch später noch auf dem Heimweg und in unserer Wohnung.
Bis wir heute ins Bett fallen, ist es bereits Sonntag und die Uhr zeigt 1:30.
 Plumps und schnarch …

Tages-KM: 748

Sonntag, 27.05.2018
Heute gilt erst einmal ausschlafen. Nach einem leckeren gemeinsamen Frühstück erwarten wir noch unsere nette Vermieterin, um mit ihr die restlichen Formalitäten zu klären.

Um 11:30 Uhr starten wir in den sonnigen Tag.

Wir fahren über Rovereto und verästeln uns dort ein wenig. Eigentlich sind wir auf der Suche nach dem kürzesten Weg zum Kriegsmuseum „Sacrario Militare di Castel Dante“ doch was finden wir? Winzigste Steilstraßen, die zwar keine Durchfahrt zum Museum oder eine Wendemöglichkeit bieten, dafür aber eine Ampel vor der Ausfahrt – es könnte ja Gegenverkehr kommen. Alles in allem frischen wir hier unsere Motorradakrobatik ein wenig auf und pfeifen – auf das Kriegsmuseum und das irrende Navi, das immer noch behauptet, dass es einen Weg zum Museum gäbe.

So überspringen wir diesen Besichtigungspunkt und fahren über wunderschöne Strecken direkt zum Ossario del Pasubio. Hier wird sehr anschaulich das Ergebnis eines Krieges – hier des 1. Weltkrieges – präsentiert: in Form eines Museums und eines eigenen Gebeinhauses. Über 5.000 Gefallene finden hier ihre letzte Ruhestätte in einem turmähnlichen mehrstöckigen Gebäude, das eine gewisse Erhabenheit ausstrahlt. Untergebracht sind die sterblichen Überreste ähnlich wie in Urnenwänden, allerdings ist hier nicht die Asche sondern es sind tatsächlich die Gebeine aufbewahrt. Und bei manchen gestattet ein formschönes Gitter den Blick auf Schädel und Knochen. Tod wird real sichtbar. Das mag vielleicht nicht für jeden Geschmack pietätvoll erscheinen, aber als ein mahnendes Ehrengrab habe ich es empfunden.

Berthold und ich waren schon einmal hier, bei heftigem Regen und Gewitter. Heute ereilt uns ein Déjà-vu – mit Regen und Gewitter! Da wir weiter wollen, kommen nun die Regenklamotten zum Einsatz.

Unsere Tour führt uns durch den Gewitterregen zur Einsiedelei San Colombano. Diese ist von der Straße aus ein echter Hingucker. Sie wirkt, wie in den Fels geklebt. Wir sind schon des Öfteren hier vorbei gefahren, aber stets war sie geschlossen. Das ist nicht verwunderlich, wenn man weiß, dass sie ehrenamtlich verwaltet wird und deshalb für Besucher nur sonntags nachmittags von 15:30 – 18:00 Uhr geöffnet ist. Laut Internet aber angeblich bis Mitte Oktober 2018 geöffnet Samstags und Sonntags von 10:00 bis 18:00, dann geschlossen bis Frühjahr 2019.

Zum Regen und Gewitter gesellt sich noch heftiger Hagel dazu. Die kirschgroßen Körner erzeugen laute Schläge auf dem Helm. Ich erschrecke jedes Mal und bin froh, als wir den Parkplatz unterhalb der Einsiedelei erreichen. Wir parken unter Bäumen, die den einzigen Schutz für die Motorräder vor den Hagelkörnern darstellen – außer man wollte sich schützend über sein Moped legen, doch wer macht denn sowas? (schaut halt das Video)

Jedenfalls klettern Berthold und ich den schmalen Wanderpfad hinauf bis zur Einsiedelei. Der Eintritt ist kostenlos, aber es besteht natürlich eine Spendenmöglichkeit. Eine kleine Gruppe Italiener scheinen hier oben auf ein Ende des Mistwetters zu warten und unterhalten sich sehr angeregt. Wir treten ein und sehen die kleine Kapelle zum ersten Mal von innen. Sie ist kleiner als ich dachte und man sieht auch, dass die letzte Restaurierung schon einige Zeit her ist.

Die ehemaligen Wohngebäude hingegen wirken weniger als spartanisch. Sie wirken wie ein paar Höhlenräume, die Wände weder verputzt noch begradigt. Im Bereich, der zum Glockenturm führt ist es obendrein noch zugig – alles kein Vergleich zum wundschönen Anblick von außen. Dass hier überhaupt jemand gelebt hatte, grenzt in meinen Augen schon an Kasteiung.

Als wir zurück auf dem Parkplatz angekommen sind, hat zumindest der Hagel aufgehört, der Regen leider nicht. So treten wir die Heimfahrt an und erreichen unser Quartier pitschnass – trotz der Regenklamotten.

So beschließen wir, unser heutiges Abendessen bei „La Perla“ einzunehmen. Das Lokal liegt beinahe auf der gegenüberliegenden Straßenseite, vielleicht 80 Meter zu Fuß. Die Speisen sind zwar nicht ganz billig, aber lecker. Und heute ist ein kurzer Fußweg von tropfnasser Bedeutung …

Motorrad-Tages-KM: 153

Montag, 28.05.2018
Der Wettergott hat heute Einsehen mit uns, es ist heiter bis wolkig und vor allem trocken!
 Um 10:00 Uhr starten wir in Richtung Limone bei entspannter Verkehrslage. Vor uns liegt eine kurvenreiche Fahrt zum Sopino-Wasserfall, wo wir das erste Mal in diesem Urlaub eine Drohne fliegen lassen. Die Aufnahmen werden uns später zeigen, was uns am Boden noch für unglaublich hochreichende und zahlreiche Kaskaden verborgen bleiben.

Der nächste Stopp soll bei einer der beiden Schauderterrassen in Pieve sein. Die Terrassen befinden sich über dem Abhang und tragen ihren Namen wohl für diejenigen zur Warnung, die Höhenangst verspüren, sobald der Boden unter ihnen scheinbar nicht mehr vorhanden ist. Wer den Anblick mag, sollte das keinesfalls auslassen. Die Schauderterrassen sind nicht ganz einfach zu finden. Als wir vor 2 Jahren hier waren, sind wir scheinbar daran vorbei gefahren.

Wir steuern das Hotel „Paradiso“ an, dessen Restaurant eine der beiden Terrassen umfasst. Adresse: Via Europa, 19, 25010 Pieve, Tremosine.
 Doch der große Parkplatz ist derart überfüllt, dass wir direkt umkehren und in den Ortskern zurück fahren. Dort befindet sich die zweite, kleinere Terrasse. Die Mopeds parken wir auf dem ausgewiesenen Parkplatz und schlendern die 150 m zum Hauptplatz im Ortskern. Dort, wo die meisten Lokale den Platz säumen, findet sich der Weg zum Abhang. Von dort aus ist auch die andere Terrasse zu sehen. Ein paar Fotos, ein paar kühle Getränke auf dem Platz und es geht weiter.

Natürlich nehmen wir auch die Brasa-Schlucht mit, die in unmittelbarer Nähe liegt. Auch wenn man sie schon oft gefahren ist, sie lockt immer wieder mit ihrer fantastischen Symbiose zwischen Natur und Straßenverlauf.

Danach geht es in Richtung Westen durch das Valvestino Tal am gleichnamigen See vorbei. Am Ausgang des Tals kehren wir zur Mittagsrast im dortigen Restaurant ein, bevor es weiter zum Lago d`Idro geht.

Den nächsten Stopp legen wir an der Cascata Ampola ein, um dort ein paar schöne Aufnahmen mit der Drohne zu machen.

Das nächste Highlight ist die Strecke zum Tremalzo Pass. Markus und ich kehren unterhalb des Passes im Wirtshaus ein und genießen die späte Sonne während Berthold und Walter über eine Schotterpiste dem weiteren Straßenverlauf bis zur Passhöhe auf 1.646 m Höhe folgen. Die zwei haben dabei nicht nur Spaß, sondern sie treffen auch noch einen Bekannten aus dem F-GS Forum: Wolfgang (der Bergdoktor) auf seiner 1190 KTM und sein Kumpel Helmut auf seiner 1200 GS Adventure. Was für ein Hallo, und natürlich machen anschließend alle Halt beim Wirtshaus.

Um kurz nach 18:00 Uhr treten wir den Rückweg zu unserer 20 km entfernten Unterkunft an. Unser Kühlschrank ist leer getrunken und der Tante Emma Laden im Ort hat bereits zu. Also ab in unsere Lieblingspizzeria. Und wen treffen wir dort? Wolfgang und Helmut in Begleitung von Thomas … Die Welt ist ein Dorf.

Na denn, Prost!

Tages-KM: 160

Dienstag, 29.05.2018
 Eigentlich steht heute die Kaiserjägerstraße auf unserer Planung. Sie liegt im Trentino östlich von Tiarno di Sotto, unserem Quartier.

Doch das heutige Motto lautet wohl eher: Planung trifft auf Wirklichkeit! Doch eins nach dem anderen.

Die erste Planungsänderung erleben wir auf dem Passo del Santa Barbara. Hier will uns das Navi auf eine Mountain Bike Strecke schicken. Allein Markus Navi weist als einziges eine reguläre Straße aus. Manch einer mag jetzt vielleicht denken, cool toll Offroad. Doch die Strecken für die Fahrräder würden einem Motorradfahrer unserer Maschinen schon hohe Fahrfertigkeit abverlangen. Die Gruppe nimmt Rücksicht auf mich und Markus und wir folgen dem Navi des Letztgenannten.

Das nächste Highlight bietet der Passo Bordala, dessen Höhe unterschiedlich angegeben wird. Sie liegt wohl zwischen 1.250 und 1.309 m. Insbesondere die Abfahrt Richtung Trient ist eine wunderschöne Bikerstrecke mit toller Landschaft. Prädikat: unbedingt empfehlenswert.

Die Mittagspause verbringen wir in Trient. Wir finden kostenlose Motorradparkplätze und eine kleine Bar mit Mittagssnacks. Angesichts der hohen Temperaturen fällt dann unsere Stadtbesichtigung in Motorradklamotten eher klein aus. Wir streifen den Park und die Stadtmauerreste, knipsen den erzbischöflichen Palast dessen imposanter, neoklassizistischer Baustil beeindruckt.

Vom Piazza de Fiera aus sehen wir die Seilbahn zum gegenüberliegenden Sardagna hoch fahren. Schade, dass dafür keine Zeit mehr bleibt, denn noch wollen wir ja zur Kaiserjägerstraße weiter. Wir waren sie schon einmal gefahren, allerdings im dichten Nebel. Insofern wissen wir, dass es eine herrlich kurvenreiche Strecke ist, doch die Landschaft dazu möchten wir auch noch kennenlernen.

Wenn Ihr Euch jetzt fragt, was und wo ist diese Kaiserjägerstraße eigentlich? Dann habe ich im Internet eine sehr schöne Beschreibung unter https://alpenrouten.de/Kaiserjaegerstrasse-Alpini-Strada-dell_point1052.html gefunden: „Danach wurde diese Straße im Ersten Weltkrieg von österreichischen Kaiserjägern errichtet, ist heute durchgehend asphaltiert und bietet kurze Tunnel, Spitzkehren und wunderschöne Ausblicke auf den Lago di Caldonazzo und den Lago di Lévico sowie hinüber zum Monte Panarotta. Die stark gewundene Strecke verbindet das an der SS.349 gelegene Albergo Monte Róvere mit den ca. 800 m tiefer liegenden Orten Levico Terme bzw. Caldonazzo.“

So starten wir bei bester Sicht und voller Euphorie zu den Kaiserjägern - doch die haben heute leider Ausgang. (? ? ?)

Eine Baustelle bei Vignola-Falesina verhindert das Weiterfahren nach Compet  und zur Kaiserjägerstraße. Nun mag es Baustellen geben, die für Motoräder physikalisch passierbar sind. Diese gehört nicht dazu. Zwei von uns versuchen, das hohe Stahlgittertor zu öffnen. Nach einigen Mühen gelingt es, Sperre Nr. 1 zu öffnen. Doch Sperre Nr. 2 direkt hinter dem Flussbett ist massiv gesichert. Hier hätte es schon eines Bolzenschneiders bedurft, den wir auf Reisen nicht mitführen. Ein versierter Schrauber unter uns packt seinen Leatherman Multitool aus. Der kann schon viel, doch diese Sperre konnte mehr – uns zur Umkehr überreden.

So drehen wir um und versuchen von der anderen Seite auf die Straße unseres Begehrs zu gelangen. Doch auch von dieser Seite aus ist kein Durchkommen. So bleibt uns, die Aussicht auf den Lago di Levico zu genießen und ein paar Drohnenaufnahmen von dieser herrlichen Landschaft zu machen. Wir treten nun den Rückweg an und unsere Navis führen uns nicht mehr zu der Kaiserjägerstraße sondern am Lago di Caldonazzo vorbei Richtung Trient. Von dort geht es im weiten Bogen westwärts zurück nach Tiarno di Sotto.

Abends erleben wir dann die nächste ungeplante Aktion. Auf schmerzliche Weise lernen wir, dass das Wort „Martedi“ Dienstag und nicht Mittwoch heißt. Wie das?

Unsere Lieblingspizzeria am anderen Ende des Ortes hat am heutigen Dienstag Ruhetag. Also wieder die ganze Strecke zurück latschen und bei „Alla Perla“ reinschauen. Doch es ist schon nach halb neun, der Wirt hat die Kasse bereits abgerechnet und das Küchenpersonal nach Hause geschickt. Mist. Es ist wie vor 2 Jahren. Also rufen wir auch dieses Mal wieder ein Taxi nach Pieve. Und was soll ich sagen – es ist derselbe Taxi Fahrer wie vor zwei Jahren. Er erinnert sich sogar noch an uns.

Wir lassen uns ins Restaurant des Sporthotels chauffieren – wie vor zwei Jahren – denn das hat noch auf. Die Bedienung kennen wir. Sie war vor zwei Jahren auch schon hier. Nach einem kurzen Gespräch erinnert sie sich auch wieder an uns. Dazu noch ein kleiner Wink mit dem Zaunpfahl vom Leatherman und sie erinnert sich sogar noch an die doppelten Sambucca aufs Haus, grins.

Fazit des Tages:
 Das Leben kann auch schön sein, wenn es nicht so läuft wie geplant. Es kommt nur darauf an, was Du draus machst.

Tages-KM: 193

Video Ledrosee, Gardasee, Idrosee Teil 1 zeigt: Fahrt entlang des Ledrosees über wunderschöne Strecken zum Ossario del Pasubio über den Passo Pian delle Fugazze und danach zur Einsiedelei San Colombano. Fahrt zum Gardasee, Sopino Wasserfall, zur Schauderterrasse, durch die sagenhafte Brasa Schlucht, das Valvestino Tal, den Idrosee zur Cascata Ampola und zum Tremalzo Pass mit Schottereinlage. Fahrt zum Passo Santa Barbara, Passo Bordala, Trient, Lago di Levico, Lago di Caldonazzo, Lago di Santa Massenza, Lago di Toblino, Lago di Ledro.

Mittwoch, 30.05.2018
 Heute steht die Schotterpistentour von Berti und Walter an. Der erste Streckenabschnitt von Tiarno di Sotto bis Anfo fahren wir noch zu viert, dann trennen sich unsere Wege. Die beiden Enduro-Fans nehmen den schmalen Aufstieg ab Anfo über den Passo del Baremone 1418 m, Passo della Spina 1521 m, Passo della Berga 1525 m, Passo dosso Alto 1725 m und den Passo Maniva 1664 m. Dort oben starten sie ein kleines Drohnen-Abenteuer. Im Verfolgungsmodus parkt das kleine Filmflugwunder hinter einem Baum ein, optisch unsichtbar aber noch hörbar. Als dann noch die Verbindung zum Steuergerät abbricht, schießt die Drohne in die Höhe und haut ab. Über 1.000 € sind nun auf der Flucht. Berthold und Walter kehren zum letzten Startpunkt zurück, wo sie sich eigenständig wieder einfinden sollte. Doch sie ist nicht da. Beide Biker suchen das Gelände ab, auch auf einer Anhöhe im Unterholz –  verflixt nix zu finden.

Aber da ist etwas zu hören. Zwei fremde Biker rufen, ob sie eine Drohne suchen würden? Hurra, das Findelding ist Frank und Peter aus Florstadt und Soest mitten auf der Straße begegnet. Sie parkte auf dem allerersten Startpunkt des heutigen Tages. Die schöne rote Farbe machte sie zum Glück gut sichtbar und das Adressschild Identifizierbar.

Bei der gemeinsamen Einkehr am Albergo Restaurante Dosso Alto lädt Berti die beiden Finder ein und alle erzählen von ihren Erlebnissen. Auch dass die beiden Finder sozusagen aus unserer heimischen Nachbarschaft kommen, ist schon ein bemerkenswerter Zufall.

Währenddessen fahren Markus und ich ab Anfo die zwar lädierte aber noch asphaltierte Localita Maniva hoch bis zum Treffpunkt. Wir warten bereits dort, als die Drohnen-Mannschaft eintrifft.

Motto: Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen.

Von hier aus geht die Fahrt weiter in Richtung Passo di Croce Domini. Aber nur ungefähr 500 m. Danach versperren Betonquader die Straße. Als Bergziege oder Raupenfahrzeug kann man bestimmt den nassen Grashang hinauf kommen. Wir drehen um und befinden uns damit in guter Gesellschaft von anderen Motorradfahrern.

Danach fahren wir gemeinsam wieder die Localita Maniva hinunter, die Straße, die Markus und mich schon hinauf geführt hat. Später sagen unsere beiden anderen Biker, dass diese Strecke aufgrund des schlechten Zustands auch nicht besser war, als die Schotterstrecke. Nun ja, wir haben sie alle bewältigt.

Am Nachmittag kehren wir in Bagolino in der Bar Pineta ein, um uns zu stärken.

Heute kommen wir mal zeitig im Quartier an. Ein Feierabend-Bier tut gut und die Gewissheit, dass die Drohne noch da ist erst recht! Prost!

Den Abend beschließen wir wieder in unserer Lieblingspizzeria und gönnen uns zum Abschluss noch ein leckeres selbstgemachtes Eis. Das gibt es da nämlich auch, neben Kuchen und Kleingebäck. Echt lecker!

Tages-KM für Abenteurer: 96
 Tages-KM für Besonnene: 101

Donnerstag, 31.05.2018
 Unser heutiger Ausflug führt uns in den Nordwesten des Trentino. Ich nenne ihn den „Navigator-Tag“. Ihr werdet schon sehen warum …

Eines der Highlights ist der Passo Daone im südlichen Brenta-Massiv mit einer Höhe von 1.290 m. Es ist eine sehr reizvolle Motorrad-Strecke. Im Wald erklimmen wir engste Schnörkselstrecken, bei denen sogar Gegenverkehr erlaubt ist. Ein Ausweichen wäre bestimmt tricky. Zum Glück kommt aber keiner.

Es folgt Madeonna di Campiglio und dann der Passo Campo di Carlo Magno mit 1.681 m.

Bis hierhin ist noch alles gut. Doch ab Cles führen uns 3 Navis zunächst uneinig, dann vereint in die Wallachei.

Cles liegt im Nonstal nördlich von Trient und südwestlich von Bozen am Lago di Santa Giustina  auf einer Höhe von 658 m. Das Nonstal ist bekannt für seine Obstplantagen, die sich angeblich über eine Fläche von mehr als  7.000 Hektar im Nonstal und im Val di Sole erstrecken. Wir hoffen, den Charme dieser Gegend zu erliegen, doch tatsächlich erliegen ihm unsere Navis. Anstatt uns wieder aus der Gegend heraus zu führen, durchstöbern wir sie - völlig ungeplant. Zwei Navis wollen umkehren, oder durch die kleinsten Gassen eines Dörfchens fahren oder einen unbefestigten Weg wählen und führen uns dann an dieselbe Stelle wieder zurück, an der wir schon vorher waren. Es muss doch einen Ausweg geben! Markus Navi will eine Strecke weiter bergauf, asphaltiert und gut ausgebaut. Gut folgen wir ihm. Ein paar Kilometer weiter will es auch wieder umdrehen. Es ist wie verhext.

Auch wenn wir uns auf über 600 m Höhe bewegen sind es trotzdem über 30° C.

Wir passieren Orte namens Denno, was wie ein Kosename wirkt. Irgendwann fahren wir doch einen unbefestigten Wirtschaftsweg durch die Obstplantagen, in der Hoffnung, dass es hilft, hier heraus zu kommen. Eigentlich ist es eine schöne Landschaft, aber der Weg ist steil und wird zusehends enger. Also habe ich nur Augen für den Weg. Jetzt sagt bitte niemand, dass der Weg das Ziel sei. Ich schwitze wie blöd, habe Durst und keine Ahnung, warum wir hier sind. Noch weniger Ahnung, wie wir hier jemals wieder herausfinden. Der Weg wird zu einem Trampelpfad, der in ein paar Metern endet. Wir stoppen die Motorräder und müssen drehen. Zum Glück helfen mir die starken Männer, mein Motorrad um 180 Grad zu drehen.

Wir fahren also wieder zurück und gelangen irgendwie auf ein normales Straßennetz. Wo geht es hier nach Hause? 3 Navis schlagen unterschiedliche Richtungen vor. Schwierigkeiten mit dem Funk machen die Abstimmung innerhalb des Teams auch nicht leichter. Letzten Endes bringt uns Bertis inneres Navi wieder auf Kurs.

Jetzt heißt es Gas geben, denn unsere Vermieterin hat sich angekündigt, um bereits an unserem letzten Abend die Wohnungsübergabe durchzuführen, denn morgen hat sie keine Zeit. Deshalb sind wir nun in Eile. Warum fällt mir jetzt Murphys Gesetz ein?

Jedenfalls klappt noch alles und wir gönnen uns nach dem Termin mit Unserer Vermieterin ein leckeres Abendessen in unserer Lieblingspizzeria. Salute!

Tages-KM: 223

Video Ledrosee, Gardasee, Idrosee Teil 2 zeigt: Fahrt über den Passo Alpona zum Idrosee und Pässe-Tour zum Passo del Baremone, Passo della Spina und über Schotter zum Passo della Berga, Passo dosso Alto, Passo Maniva. Fahrt zum Passo Alpona, Passo Daone, Passo Campo Carlo Magno, Nonstal mit Apfelplantagen, Lago di Molveno, Lago di Tenno. Fahrt am Ledrosee, Lago die Tenno, alte Brennerstraße, Weißenhorn. Fahrt durchs Gebiet der Jagst, Gebiet der Tauber, Richtung Main und Odenwald.
Freitag, 01.06.2018
 Ab heute ruft die Heimat. Um 10:30 Uhr starten wir Richtung Rovereto und von dort auf die Autobahn. Wie immer gibt es auf der A 22 zwischen Brixen und Klausen 10 km LKW Stau. Bei bis zu 32° C in voller Montur schlängeln wir uns teils zwischen den Fahrspuren teils auf dem Standstreifen hindurch. Das ist strafbar, doch der Überlebenswille ist größer!

Wir nehmen statt der Brennerautobahn die alte Brennerstraße, um die horrende Maut zu sparen.

In Österreich angekommen, werden zuerst einmal die Tanks vollgemacht, denn günstiger ist der Sprit weder in Italien (171,9 Cent / Liter) noch bei uns zu haben. In Österreich tanken wir den Liter Super für 138,9 Cent.

Unsere Strecke führt uns über den Fernpass und bei Füssen / Reute nach Deutschland.

In Weißenhorn nehmen wir Quartier im Hotel Garni Promenade nahe der Altstadt. Um 18 Uhr kommen wir dort endlich an, verschwitzt, durstig und abgekämpft.

Nach einem ersten Feierabendbier erkunden wir zu Fuß die Altstadt und kehren im „Barfüßer“ ein. Das Lokal hat eine eigene Brauerei und eine heimische Speisekarte. Wir probieren während des Abends von beidem ausgiebig und verleihen das Prädikat „Sehr empfehlenswert“.

Schade, dass wir morgen schon wieder zu Hause sein werden.

Tages-KM: 454


Samstag, 02.06.2018
 Nach einem gemeinsamen Frühstück starten wir für die letzte Etappe. Die A 7 lässt sich sehr gut befahren, auch wenn es einige Baustellen gibt. Dann biegen wir auf die A6 ab bis zur Ausfahrt Gröningen. Dort fahren wir vom Gebiet der Jagst in das Gebiet der Tauber und danach Richtung Main und den Odenwald.

Die letzte Aufnahme mit uns 4en machen wir am Schwalbennest bei Seligenstadt. Nun heißt es Abschied nehmen von der schönen Tour und unseren lieben Freunden.

Doch nach der Tour ist vor der Tour.

Während ich diese Zeilen schreibe, gibt es schon eine Idee für 2019. Mal sehen, wer wieder alles dabei sein wird. Also ich freue mich schon drauf.

Tages-KM: 305

Zur Fotogalerie Ledro-, Garda-,Idrosee 2018

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